Rezension
Dies soll, so ließ die Band verlauten, nun der Schlußstrich sein. Wobei ja schon mit dem 2020er „Alphabetland“, dem ersten Album seit 27 Jahren, niemand mehr wirklich gerechnet hatte. Doch ein letztes Großwerk wollte die vermutlich beste aller L.A.-Punkbands noch aufnehmen, und das ist ihr gelungen. „Smoke & Fiction“ spart nicht an Punch und Energie, versteckt aber auch die Reife der Musiker (zwischen 68 und 76) nicht – in vielen Songs geht es um das Verrinnen der Zeit und was das mit uns macht. John Doe und Exene Cervenka (beide übrigens phantastisch bei Stimme!) haben eine Menge kluger Gedanken zu dem Thema, und gejammert über vertane Chancen wird garantiert nicht. Warum auch, wenn man als Musiker und/oder Künstlerin seinen Traum lebt. Diese zehn Songs haben Autorität, aber auch sehr viel positive Energie. Und zusammen ergeben sie ein Album, das es mit dem überragenden Frühwerk in den 80ern souverän aufnimmt. Wenn das wirklich das Vermächtnis ist, hätte die Band es nicht besser machen können. (2024)