Rezension
„So this is love / It’s everything I wanted to be“, stellt Savage lakonisch fest, dann hebt Kat Mears Violine zu einem Solo wie in den gänsehäutigsten Waterboys-Momenten ab. Während des monatelangen Lockdowns in Melbourne zerbrach die Ehe der Sängerin, sie selbst fiel in eine tiefe und lange Depression. Dies ist ein entsprechend düsteres Album, nie war die Verwandtschaft zu den frühen Alben ihres Landsmanns Nick Cave enger. Doch steht am Ende dieser Sammlung finsterer Hymnen, bei denen man stets versucht ist, noch ein wenig lauter zu drehen, die Erkenntnis, daß eine zerbrochene Liebe vielleicht doch besser ist, als niemals geliebt zu haben. Ein Spaziergang ist dieses Album nicht, Savage nimmt ihre Hörer mit in die Abgründe ihrer Seele. Doch am Ende steht so etwas wie Katharsis. (2023)