Rezension
Nicht „Soloflöte“, sondern „Sonnenflöte“ bedeutet das schwedische „Solflöjt“. Keinen besseren Ausdruck könnte man finden für den Ton der 2013 verstorbenen Meisterflötistin. Unter demselben Titel folgten drei weitere LPs; diese erste erschien 1977. Sie enthält unter anderem eine überirdisch schöne Bearbeitung des Albinoni-Adagios für Flöte und Kammerorchester; außerdem Vivaldis Konzert für Piccoloflöte, Streicher und Cembalo P 83, Debussys „Syrinx“, Glucks „Reigen seliger Geister“ und Kompositionen von Carl Nielsen, Tauno Marttinen und Johann Melchior Molter – der Titel läßt sich bei allen Aufnahmen sofort nachvollziehen. Die Aufnahme des BIS-Labels in der Kirche von Täby (aus dem späten 13. Jahrhundert) könnte puristischer kaum sein: zwei Sennheiser-Mikrophone und eine Revox A77 genügten für dieses außerordentlich direkte Musikerlebnis. – Die Originalpressung klang schon ausgezeichnet (das Label konnte seinen hohen klanglichen Anspruch später auch in die Digitalära herüberretten); das erklärte Ziel der AudioNautes-Neuedition (wie üblich auf 1000 Stück limitiert) war natürlich, sie deutlich zu übertreffen…! (1977/2023)