Rezension
Im Anschluß seiner Zusammenarbeit mit Randy Rogers nahm der texanische Outlaw sein bisheriges Meisterwerk auf: Episches Songwriting, eine bemerkenswerte stilistische Vielfalt und eine exzellente Produktion (aber nicht zu clean!) zeichnen „Solid Ground“ aus. Das Album beginnt mit „Couldn’t Make You Love Me“, wohl eine der schönsten Neil Young-Nummern, die nicht von Neil Young ist; im Folgenden werden uns noch Charakterköpfe wie Guy Clark, Tom Petty oder Springsteen begegnen – oder auch mal die Eagles oder gar Fleetwood Mac (es fällt nicht schwer, sich „Anchor“ mit den entsprechenden Stimmen vorzustellen!). Bowen kopiert freilich nicht, er zitiert und macht Anspielungen. Denn vor allen Dingen sind diese elf Songs geprägt von großen Melodien, die Bowen dieses Mal offenbar nur so zugeflogen sind! Und von den vielen großartigen Details wie etwa das herrliche Stromgitarrenintro zu „Calling All Demons“ (ohnedies ein Monster von einem Song). Ein Americana-Meisterwerk, mit anderthalbjähriger Verspätung nun doch noch auf Vinyl! (2018/2019)