Rezension
Warum liegt so etwas 30 Jahre im Archiv? Das französische Klavier-Wunder legte auf dem dänischen Riverboat Jazz Festival im Jahre 1990 eine Solo-Performance hin, bei der einem regelmäßig der Mund offenstehen bleibt ob der pianistischen Opulenz, der prächtig schimmernden Klangfarben, nicht zuletzt des Flows. Dieser kleinwüchsige, körperbehinderte Mensch wurde am Klavier zu einem Vogel (das Bild verwendete er selbst ja gerne), dessen Bewegungen keine Grenzen gesetzt waren: Seine einzigartige Technik erlaubte ihm buchstäblich alles. Hier wird man noch einmal Zeuge davon. – Die Klangqualität des Mitschnitts ist tadellos, was diese weitere späte diskographische Ergänzung (nach dem unlängst erschienenen „One Night In Karlsruhe“) umso erfreulicher macht! (2022)