Rezension
Die beiden bislang erschienenen EPs (noch einmal als nur kurzzeitig erhältliches Doppelalbum wiederveröffentlicht) versprachen nicht zuviel: Das Album-Debüt der Australierin ist brillant, to say the least. Die Gitarre ist elektrisch und dreckig, das Schlagzeug laut und scheppernd, der Bass kompromißlos. Darüber Barnettes lakonische Stimme, die Texte transportiert, die große Punk-Literatur sind. Auf die Gefahr hin, daß wir uns wiederholen: Sie klingt wirklich, als hätte man den jungen Dylan, Lou Reed, Kurt Cobain und Patti Smith in einer Person vor sich. Das ist geradezu unfaßbar gut. Und es ist Rock’n’Roll, bar jeder Inszenierung. Ein Satz eines US-Kritikers (Mike Powell von Pitchfork) sei dazu zitiert, weil er es so schön auf den Punkt bringt: „Barnett has nothing to prove, and she’s proving it.“ Authentischeren Stoff hat man schon lange nicht auf dem Teller gehabt. Pflichtstück. (2015)