Domenico Scarlatti

Sonatas

Weitere Interpreten:   Wolfgang Schmitt-Leonardy, Klavier
Label/AN:  Piano Classics, PCL10293
Format:  2 LP 180g

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Rezension

Nicht nur „Gramophone“-Rezensent Jed Distler äußerte sich euphorisch, als im Mai 2022 diese Sammlung von 17 Sonaten des Gattungs-Pioniers Domenico Scarlatti erschien. Begeistert war Distler zum einen wegen der dramaturgisch klugen, weil kontrastreichen Auswahl und Zusammenstellung, vor allem aber aufgrund der Werkgestaltung des vielfach ausgezeichneten Pianisten: Anders als viele Kollegen der jüngeren Klavier-Generation läßt der 1967 geborene Schmitt-Leonardy die Musik fließen, nimmt manche Sätze sogar langsamer als einst Vladimir Horowitz, der Scarlattis Sonaten aus der Vergessenheit geholt hatte. Herrlich, hier die Stimmführung mitzuverfolgen! Wenn es werkdienlich ist (etwa in K 39 oder 427), hören wir freilich auch stupende Virtuosität! Der im selben Jahr 1685 geborene Bach war wohl der noch genialere Kontrapunktiker; Scarlatti aber war derjenige, der in seiner Zeit die Möglichkeiten des Cembalos an seine Grenzen brachte (und auf dem modernen Konzertflügel wird die Ausführung einiger „Stunts“ auch nicht viel einfacher). Die Kunststücke (etwa die Repetitionen in K 132) dienen sowieso nie der Show, sondern sind mit einer Eleganz, die schon Chopin vorausgreift, ins musikalische Geschehen eingebunden – was man allerdings mit solcher Konsequenz nur in den allerbesten Aufnahmen vorgeführt bekommt! Eine echte pianistische Sternstunde, die nun dankenswerterweise auch auf Vinyl vorliegt, und man kann Distler (s.o.) nur beipflichten, wenn seine Lobpreisung der Aufnahme mit den Worten schließt: „Don’t miss it!“ (2022/2023)

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