Rezension
Die Zusammenarbeit des lettischen Cellisten mit der argentinischen Klaviergöttin ist sicherlich eine der fruchtbarsten in der Geschichte der Kammermusik des 20. Jahr-hunderts, solch strahlenden Kombinationen wie Heifetz/Piatigorsky oder Ois-trach/Oborin vergleichbar. Ein besonders leuchtendes Beispiel dieser künstlerischen Liaison ist diese Einspielung von Schuberts „Arpeggione“-Sonate aus dem Jahr 1984. Das ursprünglich für den 1823 erfundenen Gitarren/Cello-Hybrid (der sich nicht durch-setzen konnte) geschriebene, heute in der Regel mit Violoncello aufgeführte Werk ist ein Meisterstück des großen Melodikers Schubert (besonders der Adagio-Satz erinnert an seine Lieder); das Duo Maisky/Argerich gestaltet es so hochdifferenziert wie orga-nisch, und offensichtlich herrscht absolute Einigkeit über den gewählten, stets leicht fließenden Tonfall. Nicht weniger wundervoll und federnd geraten die drei (alternativ auch mit Klarinette oder Violine auszuführenden) „Fantasiestücke“ Robert Schu-manns op. 73, und dessen das Programm abschließende „5 Stücke im Volkston“ las-sen sich gleichfalls kaum lebendiger anlegen! – Sehr limitierte Wiederauflage exklusiv für den koreanischen Markt, tadellos gefertigt bei Pallas in Diepholz, doch nur als teu-rer Re-Import erhältlich. Etwaige Skepsis in bezug auf den Klang der 1984er Digital-aufnahme erweist sich erstaunlicherweise als völlig unbegründet! (1984/2014, Pressung aktuell)