Rezension
David Wilson hatte bereits einige Klavieraufnahmen gemacht, als er seine Zusammenarbeit mit Julie Steinberg und David Abel im Konzertsaal des Mills College (Oakland, Kalifornien) begann. Es war jedoch das erste Mal, dass er eine Geige auf Band festhielt. Nach verschiedenen Experimenten mit Mikrofon-Positionierungen, mit denen er den Klang von Abels Guarneri und Steinbergs Steinway optimal einzufangen versuchte, hängte er seine Schoeps CMC-36 von einer Leiter hoch über die Instrumente. Damit tat er etwas, das allen Regeln widersprach – und war hoch zufrieden mit dem Ergebnis. „Stellen Sie sich einen Klang vor, der so natürlich ist, dass Sie nach 30 Sekunden vergessen, dass er reproduziert ist. Das ist es, worum es bei dieser Aufnahme geht“, schrieb die Stereophile im Jahr 1984.
Die hochgelobten Aufnahmen von David Wilson sind für Audiophile purer Grund zur Freude. Der Chef des wohl exklusivsten Lautsprecherherstellers der Welt begann 1977 damit, Musiker und Musik, die er schätzte, selbst aufzunehmen. Immer akustisch, immer unverstärkt. Für seine Aufnahme nutzte er den Wilson Ultramaster, ein stark modifiziertes Studer-Bandlaufwerk mit eigens dafür entwickelter Elektronik von John Curl. Wilsons Ziel: dem Klang und der Musik, die er aufnahm, so nah wie möglich zu kommen. In den Jahren bis 1995 entstanden 33 Titel (von denen 27 veröffentlicht wurden), die widerspiegeln, wie Wilson selbst am liebsten live Musik hört. Das Remastering für die Hybrid-SACD aus dem Hause Analogue Productions übernahm Kevin Gray.
Wir empfehlen die Verwendung von „L’Art du Son“-CD/DVD-Conditioner für eine nochmalige klangliche Verbesserung.