Rezension
Song: Folk Song, Pop Song, Kunstlied. Oder auch mal ein umarrangierter Quartettsatz. Wie die meisten Musiker seiner Generation hält auch der nun 23jährige Cello-Star Gattungsgrenzen für hinfällig. So finden sich unter den Komponisten seines vierten Albums neben Bach und Beethoven, Strawinsky und Messiaen, Mendelssohn und Massenet auch Zak Abel und Burt Bacharach. Fast alles sind Bearbeitungen, Ausnahme ist nur eine eigens für den Cellisten entstandene Sammlung von fünf „Preludes“ des 36jährigen britischen Komponisten Edmund Finnis. Es beeindruckt, wie Kanneh-Mason auch der einfachsten Komposition mit Respekt begegnet und sich hörbar Gedanken über die Gestaltung gemacht hat. Ein bemerkenswertes Recital-Album, das mehr denn je eine hochspannende Diskographie erwarten läßt. Und das die gesanglichen Qualitäten des Cellos wunderbar herausstellt. (2022)