Gegen Ende des produktiven Jahres 1976 unternahm Young eine Tour mit Crazy Horse – bei der die Band aber nur im Vorprogramm auftrat, Young selbst gab anschließend eine reine Solo-Akustik-Show! Der die Tour begleitende Photograph Noel Bernstein nahm diese Konzerte zum eigenen Vergnügen auf – offenbar mit exzellentem Equipment, denn die Qualität seiner Mitschnitte, aus denen dieses 22 Songs enthaltende Tourdokument über 40 Jahre später zusammengestellt wurde, ist ausgezeichnet: Doch nicht nur das ist bemerkenswert: Anders als andere Akustik-Aufnahmen Youngs (etwa das aus dem selben Jahr stammende, mit ähnlicher Verzögerung veröffentlichte „Hitchhiker“-Album) ist dies keine intime, introvertierte Angelegenheit; Youngs Performance ist durchweg kraftvoll, entschlossen. Im Repertoire bewegt er sich bis zu den Buffalo Springfield-Tagen zurück (ein straff gespanntes „Mr. Soul“!), verhandelt einige Klassiker neu („Heart Of Gold“, „After The Gold Rush“), probiert aber auch neue Songs, die teils erst Jahre später auf seinen Alben auftauchten aus wie „Pocahontas“ oder „White Line“ – oder auch gar nicht, wie das hier erstmals offiziell veröffentlichte „No One Seems To Know“. Schon allein dafür eine lohnende Ergänzung der Diskographie, aber auch unabhängig davon ein in jeder Beziehung ausgezeichnetes Live-Album! (2018)