Rezension
Eine Ausnahmeerscheinung in der Diskographie des Altsaxophonisten: Criss hat hier kein Trio oder Quartett hinter sich, sondern eine Beinahe-Big Band mit sechs Bläsern plus Rhythmusgruppe, besetzt mit so illustren Namen wie Conte Candoli, Dick Nash (aus Henry Mancinis Band), Bebop-Legende Teddy Edwards und Pete Christlieb (u.a. Woody Herman und Count Basie, später u.a. der Solist in Steely Dans "Deacon Blues"!); am Klavier saß Tommy Flanagan. Criss' Soli sprühen vor Inspiration, doch der heimliche Star dieses außergewöhnlichen Albums ist die L.A.-Jazz-Legende Horace Tapscott, der sowohl die sechs Stücke schrieb als auch die spektakulären Arrangements für das Nonett. Mit seinem eigenen Pan Afrikan Peoples Arkestra war Tapscott eher ein Underground-Phänomen, doch gehörte er derselben Liga an wie Stan Kenton oder Gil Evans! – Erstmals darf man diesen fast vergessenen Meilenstein nun in audiophiler Qualität genießen, gemastert von Kevin Gray und gefertigt bei RTI! (1968/2025)