Rezension
Mit seiner Magie für die Ohren und seinen betörenden musikalischen Zaubersprüchen macht das 1967er Album Sorcerer (zu deutsch: Hexenmeister) seinem Namen alle Ehren. Als drittes von fünf Alben des legendären zweiten Miles-Davis-Quintett fasziniert Sorcerer mit seinen instrumentalen Farben und subtilen Details. Insbesondere in diesem Punkt profitiert das Album vom Remastering durch Shawn R. Britton für Mobile Fidelity Sound Lab. Die unzähligen Schattierungen, verwobenen Texturen und unverkrampften Nuancen, die diese Kompositionen zusammenhalten, werden auf dieser Hybrid SACD mit größtmöglichem Realismus wiedergegeben.
Wayne Shorters Horn verbreitet auf einer enormen Bühne pure Lyrik, das Schlagzeug von Tony Williams klingt nach Bedarf hart und präzise oder sanft wie eine Feder, Herbie Hancocks Klavierläufe bekommen mehr Raum und ihre Verbindung zu den zentralen Rhythmen wird deutlicher. Bis auf den Schlusstrack stammen alle Stücke des Albums von Davis‘ Bandkollegen; Nothing Like You ist eine Hommage an Davis‘ letzte Ehefrau, die auch auf dem Cover zu sehen ist. Sorcerer gehört in jede Jazz-Sammlung.