Rezension
Da hätte man hinfahren sollen: Zu den Leverkusener Jazztagen im November 2011, als Maceo Parker nebst Band gemeinsam mit der Big Band des WDR ein wahres Soul-Fest feierte! Die Kombination hatte sich drei Jahre zuvor anläßlich einer Ray Charles-Hommage bereits bewährt („Roots & Grooves“), diesmal sollte der Bogen etwas weiter gespannt werden. Mit „Papa’s Got A Brand New Bag“ zum Einstieg (ein Heimspiel, schließlich war Parker jahrelang Saxophonist in James Browns Band) brennt der Saal von Anfang an. Stevie Wonders „I Wish“ dann gleich als zweite Nummer zu bringen, scheint ein Kontrast zu sein – doch ist der Groove hier zwar zurückhaltender, aber nicht weniger zwingend; die Performance von Parker und Big Band hier ist sogar ein besonderes Glanzlicht der Show! Überhaupt funktioniert die Kombination auch diesmal perfekt: Ein passenderes Ensemble als die seit 2002 von dem amerikanischen Jazz-Veteranen Michael Abene geleitete WDR-Band hätte Parker auch in Detroit, Memphis, Philadelphia oder New Orleans nicht gefunden. „Rock Steady“ gerät zur funkenschlagenden Hommage an Aretha Franklin, Isaac Hayes „Do Your Thing“ ist eine Lektion in Deep Groove, am Ende schließt sich der Kreis wieder bei James Browns „Soul Power“. Danach wird ausführlich die ganze Band vorgestellt (hat sie auch verdient), bevor sich Parker mit seinem eigenen „Come By And See“ (das man spontan auch für einen weiteren Brown-Klassiker halten könnte) verabschiedet. What a night… (2012)