Rezension
Eine Wurzel-Suche: Auf seiner Reise zu den Quellen des Jazz macht der Saxophonist Station beim Gospel, auf Kuba und natürlich in Westafrika. Seine eigene Band aus Vernell Brown, Jr. am Klavier, Bassist Corcoran Holt, Drummer Ronald Bruner, Jr. und Perkussionist Rudy Bird wird dabei nach Bedarf um verschiedene Gäste erweitert: Pianist/Organist Johnny Mercier, Trompeter Maurice Brown (grandios etwa in „Soldiers Of The Fields / Soldats Des Champs“), sowie mit Lenny White, Pedrito Martinez und Dreiser Durruthy weiteren exzellenten Rhythmikern. Immer mal wieder treten auch Stimmen ins Rampenlicht, großartig etwa Chris Ashley Anthony und Sheherazade Holman im faszinierenden Latin-Gospel „When Days Were Different“, den Garrett dann mit einem wahrhaft beseelten Solo krönt. Einige Alte Meister, die sich ebenfalls besonders um die Ursprungs-Forschung verdient gemacht hatten, werden außerdem geehrt, in „Hargrove“ und „For Art’s Sake“ (für Art Blakey und Tony Allen). Immer wieder fasziniert die Symbiose zwischen der kochenden Rhythmik und der weichen Eleganz (manchmal fast an Paul Desmond erinnernd) in Garretts Spiel. Vier Alben hatte jener bereits für das Detroiter Label Mack Avenue aufgenommen; allesamt Meisterwerke. Dieses hier dürfte dennoch das stärkste sein. (2021)