Einst „Music For The Masses“, 22 Jahre später dann „Sounds Of The Universe“: Größer ging es nicht. Was aber vollkommen in Ordnung ist, Depeche Mode dürfen das: Sie sind die größte Band der 80er, die einzige aus jenem Jahrzehnt, die ihre vermutlich besten Platten erst nach Ablauf der Dekade gemacht hat und obendrein immer noch relevante Alben aufnimmt, auf denen der Band-Sound zwar mehr variiert wird, als daß er sich entwickeln würde, was aber wiederum nur zeigt, wie aktuell er nach wie vor ist. Auch hier haben fast alle Songs Klassiker-Format – Martin Gores Songwriting läßt keine Ausfälle zu, und Dave Gahans drei Beiträge fallen qualitativ nicht ab. Letzterer aber brilliert natürlich vor allem als Sänger – man muß schon nach wenigen Takten der Album-Eröffnung „In Chains“ neidlos konstatieren, daß er immer noch (vielleicht mehr denn je!) zu den besten Vokalisten gehört, die die Popmusik (auch die vor Depeche Mode) jemals hatte. Die Produktion – zum zweiten Mal in Folge Ben Hillier – ist so perfekt, wie es einem Depeche Mode-Album angemessen ist: Walls of sound! (2009/2017)