Rezension

Im Frühjahr 2024 erschien der erste Teil von Daniel Sommers „Nordic Trilogy“, in der der Drummer in drei verschiedenen Besetzungen der Seele des nordeuropäischen Jazz‘ auf den Grund gehen möchte. Auf „As Time Passes“ spielte neben dem jungen britischen Gitarristen Rob Luft auch ECM-Legende Arild Andersen – das Album erhielt zu Recht allseits euphorische Kritiken. Das zweite Kapitel hat also keinen leichten Start – doch die atmosphärischen Improvisationen mit Trompeter Arve Henriksen und Bassist Johannes Lundberg ziehen den Hörer schnell in ihren Bann. Verwandt ist dieses Album vielleicht am ehesten mit den experimentellen Arbeiten Jon Hassels; auch hier geht es um das organische Miteinander von akustischen und elektronischen Klängen. Letztere sowohl vom Trompeter wie vom Bassisten erzeugt – Sommer ist der einzige, der rein „analog“ spielt. Wobei er seinem Instrument oft erstaunlich flächige, „unperkussive“ Klänge entlockt. Hochspannend, und das hohe Niveau des Vorgängers souverän haltend! (2024)