Rezension
Unendliche Weiten! Nach dem rootsrockenden Vorgänger (mit Jason Isbell) geht der Songwriter auf seinem elften Album in eine ganz andere Richtung, die auch mit dem folkigen Frühwerk wenig gemein hat. Das klingt mal ätherisch, mal psychedelisch, Krautrock-Anleihen finden sich auch. Die Texte dazu sind seine poetischsten, metaphorischsten bislang. Doch darf man sich „Spectral Lines“ bitte nicht als wabernde Klangschwaden vorstellen: Ritters Songwriting ist auch in diesem ungewohnten Kontext so präzise wie eh und je. Ein spannender Schritt in eine neue Richtung – und nach der ersten Irritation manifestiert sich der Eindruck mehr und mehr, es mit einer von Ritters besten Arbeiten zu tun zu haben. (2023)