Der Beginn der eine Dekade währenden Zusammenarbeit des damals 27jährigen Gitarristen mit dem Villinger Label ist nichts weniger als ein Meilenstein des Jazz Rock – eine der LPs, auf der die Genre-Fusion wirklich nahtlos gelang und absolut mitreißend wirkte. Die Band, die Kriegel sich zusammengestellt hatte, war aber auch überragend: Der britische Pianist John Taylor (damals noch ein Insider-Tip) am Rhodes-Piano, der geniale Peter Trunk an akustischem und elektrischem Bass nebst Cello (nur zwei Jahre später wurde er in New York von einem Taxi überfahren und starb), dazu ein explosives Percussion-Duo aus dem Holländer Cees See und Peter Baumeister (eines der größten Schlagzeug-Talente des europäischen Jazz, der leider nach seinem Studium dann doch in die väterliche Bank einstieg und nur noch selten auftrat – ein herber Verlust für die Szene). Was das Quintett hier schuf, war wirklich ein Spektrum der ganzen Bandbreite, was zwischen den Polen Jazz und Rock möglich war – und die frei fließende Kreativität wirkt heute so begeisternd wie damals! (1971/2017)