Vision String Quartet

Spectrum

Label/AN:  Warner Classics, 9029665668
Format:  LP 180g

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Rezension

Auf seinen Konzerten gestaltet das 2012 gegründete Ensemble das Programm schon lange zur einen Hälfte aus klassischem Repertoire, zur anderen aus Eigenkompositionen. Insofern ist es nur konsequent, daß auf das bemerkenswerte (und preisgekrönte) Warner Classics-Debüt “Memento” von 2020 mit Schubert- und Mendelssohn-Quartetten nun ein Album mit Werken von Jakob Encke, Daniel Stoll, Leonard Disselhorst und Sander Stuart, den vier Ensemblemitgliedern mithin, folgt. Wer das Quartett kennt, weiß, daß diese Stücke wenig bis gar nichts mit zeitgenössischer “E-Musik” zu tun haben, auch nicht mit sogenannter Neo-Klassik. Sondern mit Popmusik, wobei das weite Spektrum (das Album könnte kaum einen treffenderen Titel haben) von Bluegrass über Folk, Indie Rock und Clubsounds bis zum Jazz reicht. Instrumentiert freilich konsequent mit zwei Violinen, einer Bratsche und einem Cello. Was vielleicht am meisten erstaunt, ist noch nicht einmal die genialische Umsetzung mehr oder weniger entfernter Gattungen auf die Tonsprache eines Streichquartetts – sondern der fast schon unverschämte Groove, der klassische Rockband-Rhythmussektionen (also Bass und Schlagzeug) ebenso infrage stellt wie irgendwelche elektronischen Beaterzeuger. “Crossover” möchte man das nicht nennen, der Begriff ist von fragwürdigen Ergebnissen zu sehr belastet. Dieses Album hingegen ist nicht fragwürdig, sondern von vorne bis hinten begeisternd! (2021)