Rezension
Das dritte Album der Diaz-Schwestern schafft den Spagat zwischen der Intimität des Debüts und der zeitgenössischen Soundästhetik des Nachfolgers. Die Stimmen der Zwillinge stehen natürlich wieder im Fokus, vor schlanken, aber sehr präzisen Arrangements, die modernen Elektropop mit der afrokubanischen Tradition, der sich Lisa-Kaindé und Naomi verpflichtet fühlen, ganz selbstverständlich verschmelzen. Die karibischen Rhythmen fließen dabei mit einer ruhigen Kraft, die man als europäischer Hörer für gewöhnlich nicht mit ihnen verbindet. Und wenn das Album nach nur 26 Minuten vorbei ist, staunt man darüber, was Ibeyi in dieser kurzen Zeit und mit scheinbar so geringen Mitteln alles gesagt und ausgedrückt haben… (2022)