Rezension
Man begegnet auch heute noch gelegentlich echten Instant-Standards: Neue Kompositionen, die so unmittelbar eingängig sind, daß sie einfach von anderen Musikern aufgegriffen werden müssen. „Mosquito Flats“ ist so ein Stück. Es ist das erste auf diesem Album, in dem der deutsch-amerikanische Pianist das komplette neue Quintett vorstellt, das neben der Rhythmusgruppe aus Bassistin Linda May Han Oh und dem französischen Drummer Matthieu Chazarenc nun auch zwei Bläser enthält: Den schon an Lackners 2022er ECM-Debüt teilhabenden Trompeter Mathias Eick und den US-Saxophonisten Mark Turner. Die beiden stellen das Thema zweistimmig vor, und man würde das am liebsten gleich nochmal hören. Zuvor tritt die Band als Quartett auf, ohne Eick: Turners sanfter, singender Saxophonton blüht wundervoll im titelgebenden Opener, und er harmoniert mit Lackner hier ebenso idealtypisch wie im folgenden Track mit Eick. Wie überhaupt diese Band so intuitiv und organisch zusammenspielt, als würde sie bereits seit vielen Jahren in dieser Form bestehen. Man würde sich wünschen, daß dieses frühe Jahres-Highlight nicht das einzige Album dieser Formation bleibt… (2025)