Die Hippie-Gewänder, die die inzwischen erwachsen gewordenen Söderberg-Schwestern (wir erinnern uns: beim 2008er Debüt waren sie 14 und 17!) auf dem Cover ihres ersten Major-Label-Albums tragen, täuschen: Zwar ist ihr Harmoniegesang überirdischer denn je, aber da ist keine Blumenkinder-Naivität in diesen Songs. Sondern eine erstaunliche Nachdenklichkeit, Tiefe und Reife. Vergänglichkeit ist eines der Themen des Albums, dessen Titel bereits auf Robert Frosts Gedicht „Nothing Gold Can Stay“ anspielt. Bright Eyes-Freund Mike Mogis produzierte auch diesmal, hatte aber einen hörbar höheren Etat zur Verfügung. Die Konsequenz ist ein klarerer, saubererer, gelegentlich auch üppigerer Klang, der in Verbindung mit dem Gesang der Schwestern eine zartbitter-melancholische Wirkung entfaltet. Frost benutzte einst das Bild des ersten Grüns (= Gold) des Frühlings und die Unmöglichkeit, es zu bewahren. Das damit verbundene Gefühl hätten die Söderbergs kaum perfekter in Songs gießen können. Mit ihrem dritten Album gehören die beiden Schwedinnen jedenfalls endgültig zu den bedeutendsten Americana-Vertretern unserer Tage… (2014)