Rezension
Als “Essential Elvis Vol. 2” wurden diese Aufnahmen anno 1988 erstmals veröffentlicht. “Essential”, bei einer Outtake-Sammlung, möchte man vielleicht fragen – aber, hey, hier geht’s um Elvis, da ist alles essentiell, und erst recht, wenn es sich um so frühe Aufnahmen (vor der Army!) handelt, doppelt erst recht, wenn es sich um echte Stereo-Master handelt! Diese wurden seinerzeit übrigens nur als Sicherheitskopie angefertigt, die 2-Track-Maschine lief während der ganzen Session mit, die Bänder wurden eingelagert. Und wären eigentlich längst entsorgt worden, durch einen Zufall nur wurden sie gerettet. Schon musikalisch sind’s natürlich unglaubliche Dokumente, wobei es besonders spannend ist, unterschiedliche Takes einzelner Songs miteinander zu vergleichen: Elvis’ Ansprüche an sich selbst waren extrem hoch, es konnte etliche Dutzend Anläufe – auch komplette Aufnahmen – brauchen, bis er mit einer zufrieden war. Dabei konnten sich nicht nur die Tempi extrem voneinander unterscheiden…! Wie gut die Aufnahmen von Toningenieur Thorne Nogar in klanglicher Hinsicht waren, konnte man bei der Originalausgabe durchaus ahnen. Was sich hier abspielt, ist nun allerdings etwas ganz anderes… jawdropping indeed! (1988, rec. 1957/2013, Pressung aktuell)