Rezension
Auf seinem Debüt „Just As I Am“ hatte Bill Withers bereits demonstriert, daß zwischen „schwarzer“ und „weißer“ Popmusik nicht notwendigerweise Grenzen gezogen waren; daß die Genres „Soul“ und „Singer/Songwriter“ sich einander nicht ausschlossen. Zwar war der Akzent auf „Still Bill“ ein Jahr später oberflächlich betrachtet wieder eher „schwarz“ – doch setzt man sich mit Withers‘ Songwriting auseinander, wird man bald feststellen, wie wenig ihn von Kollegen wie Jackson Browne trennt; letztlich sind es nur die Arrangements. Als Erste unter Gleichen kann man hier die gospelbasierte Hymne „Lean On Me“ betrachten, die für Withers seinen einzigen Nummer Eins-Hit bedeutete – er hätte fraglos mehr verdient! Und, hätte in der direkten zeitlichen Folge nicht der ärgerliche Rechtsstreit mit seinem Label Sussex seine Karriere auf Jahre blockiert, vielleicht auch gehabt… – Die von Krieg Wunderlich gemasterte MFSL-Ausgabe ist tatsächlich die erste wirklich audiophile Edition dieses Klassikers, kaum zu glauben eigentlich… (1972/2023)