Rezension
Die Stimme vermag auch beim zweiten Album zu erstaunen. Die Australierin kann Folksongs mit einer warmen, vollen Altstimme singen – oder Rocksongs mit einem nach sehr viel Alkohol und Zigaretten schmeckenden Organ zersägen, mit allen dazwischen möglichen Schattierungen. Und sie schreibt Songs, in denen sich die US-Westküste der späten 60er und der australische Underground der frühen 80er begegnen, namentlich CSNY und die Bad Seeds. Zwar erlaubt Cummings (die auch dieses Album selbst produzierte) diesmal auch weitere Instrumente (mal ein Saxophon, mal eine Violine oder ein Banjo, auch ein Theremin kommt zum Einsatz), aber natürlich ist es die Stimme, die die Szene beherrscht. Eine Stimme, die man immer noch nicht so recht mit den ebenmäßigen Gesichtszügen ihrer Besitzerin zusammenbringen mag… (2022)