Rezension
Dieses Album ist wahrscheinlich ihr Meisterwerk – zumindest die Krönung ihrer ersten Karriere (für die nächsten zwei Jahrzehnte veröffentlichte Lincoln mit Ausnahme des 1973er „People In Me“ keine eigenen LPs mehr). „Straight Ahead“ verbindet die Tradition des Jazzgesangs mit seiner Zukunft: Lincolns Billie Holiday-Verehrung wird in ihrer Fassung von „Left Alone“ nochmals deutlich; die Avantgarde (z.B. „In The Red“) kommt gleichfalls zu ihrem Recht. Das spiegelt sich auch in der sagenhaften Besetzung dieses Albums wider: Da steht nämlich der Altmeister Coleman Hawkins ganz selbstverständlich neben den Erneuerern Max Roach, Eric Dolphy und Mal Waldron; außerdem sind noch Trompeter Booker Little und der unterschätzte erstklassige Posaunist Julian Priester zu hören. – Neu gemasterte Vinylausgabe. (1961/2022)