Rezension
Gegenüber den beiden Vorgängern (wiewohl keinesfalls schwach) bedeutete dieses Album einen Quantensprung für die Sängerin, die sich hiermit als eine der größten im Soul etablierte, auf Augenhöhe mit Aretha. Und obwohl sie wie die Kollegin ihre Wurzeln im Gospelchor hatte, klang Ann Peebles doch deutlich irdischer, bissiger, dreckiger, dunkler und gefährlicher: Man höre sich etwa ihre Version von „I Pity The Fool“ an! „I Take What I Want“ oder „I Feel Like Breaking Up Somebody’s Home Tonight“ sind deutliche Ansagen; messerscharf dazu sind die Bläsersätze, Peebles‘ Krallen symbolisierend. Die Arrangements überhaupt sind tödlich präzise, Hi-Chef und -Produzent verzichtete hier komplett auf Streicher; die Hausband um Gitarrist Mabon „Teenie“ Hodges mit seinen Brüdern Charles (Orgel & Rhodes) und Leroy (Bass) nebst Drummer Howard Grimes erweist sich auf diesem Album ganz besonders als eine der besten der Soul-Welt: Unwiderstehlich ist der Groove, ein animalischer Pulsschlag. Mit seinem direkten Nachfolger „I Can’t Stand The Rain“ definitiv ein Soul-Album für die Ewigkeit, hier in erstklassigem Mastering (wunderbar trockener Bass!) und perfekten Oberflächen von Speakers Corner, jedem Original vorzuziehen! (1972/2012, Pressung aktuell)