Rezension
„A study in ignorance“, so nannte der Arkestra-Chef selbst dieses Projekt. Für dieses drückte er der erprobten Besatzung seines Raumschiffs exotische Saiteninstrumente in die Hand, von denen die „Arkestrans“ weder wußten, wie man sie spielt noch wie sie zu stimmen wären – und also nach Lust und Laune damit experimentierten. Tribalistische, oft brutale Percussion spielt die zweite Hauptrolle. Da Sun Ras Band ja durchaus mit Ausnahmemusikern besetzt war, klingt das Album zwar kakophonisch – man merkt aber dennoch, daß keine Komplettdilettanten am Werk sind, sondern interagierende und kommunizierende Profis. Ein Drahtseilakt zwischen Lärm und Musik, selbst in der Arkestra-Diskographie ein absoluter Sonderfall. Den drei Originaltracks der 1967 (zwei Jahre nach der Aufnahme) auf Sun Ras Eigenlabel Saturn veröffentlichten LP sind hier fünf weitere aus den Sessions zur Seite gestellt. Die überhaupt sehr vorbildlich editierte Ausgabe wurde bei RTI gepreßt und mit einem edlen Tip-On-Klappcover versehen. (1967/2024)