Rezension

Es ist eigentlich kein Wunder, wenn dieses Album nach Licht und Freude klingt, Robert Forster das Leben feiert. Seine Ehefrau Karin Bäumler geht es gut, damit war nach der Krebsdiagnose anno 2021 kaum zu rechnen gewesen. Hier kann man sie im Duett mit Forster im herrlichen Titelsong des Albums hören, eine Reminiszenz an den kalifornischen Pop der 60er. Forster zeigt viele Facetten seines flexiblen Songwritingtalents: "All Of The Time" klingt, als würden die Beatles einen Velvet Underground-Song covern, vielleicht auch umgekehrt. "Breakfast On The Train" ist einer der schönsten Story-Songs in Forsters Diskographie, er dauert fast acht Minuten und ist keine Sekunde zu lang. In ihrer Unmittelbarkeit klingen manche Songs fast naiv, aber das täuscht natürlich, Forster ist ein Songwriter der McCartney-Liga und weiß vielleicht noch besser als der Kollege, wie man einen Song einfach klingen lassen kann, ohne banal zu wirken. Vielleicht ist "Strawberries" nicht sein bestes Album (da wäre ja auch noch die Go-Betweens-Diskographie), aber es ist vermutlich sein schönstes. Und seine Helligkeit wirkt ansteckend. (2025)