Rezension
Noch ein bei Erscheinen (und vielfach bis heute) sträflich unterschätztes Album. Das es seinerzeit natürlich schwer hatte, nach dem Doppelgipfel aus „Blood On The Tracks“ und „Desire“. Mit den opulenten Arrangements und dem souligen Background-Chor mochte sich damals kaum ein Kritiker anfreunden. Aber Dylan wäre kaum Dylan, würde er einen bestimmten Stil länger als notwendig verfolgen; der Bruch war einfach mal wieder notwendig geworden. Heute staunt man ob der Ignoranz: Allein der Opener „Changing Of The Guards“ ist ein Juwel von einem Song, ein Hochkaräter, der es mit allem aus der bisherigen Diskographie aufnehmen konnte. „We Better Talk This Over“ und „Where Are You Tonight“ sind weitere schwerwiegende Argumente; das größte aber ist natürlich „Señor (Tales Of Yankee Power)“! (1978/2019)