Rezension
Die Zusammenarbeit Driscoll/Auger fand auf „Streetnoise“ ihren Höhe- und Endpunkt. Augers Instrumentals allein sind schon brillant genug; die scheinbar unmögliche Verbindung aus Prog Rock und Jazz-Funk war hier perfekt gelungen. Julie Driscoll lieferte hier gleichfalls eine sagenhafte Performance ab, sämtliche stilistischen Grenzen überschreitend: „Czechoslovakia“ erinnert an die experimentelle Seite einer Abbey Lincoln, das darauffolgende Medley aus „Take Me To The Water“ und „I’m Going Back Home“ ist Gospel reinsten Wassers, dann folgt mit „A Word About Colour“ klassischer Folk. Nicht weniger faszinierend sind die Coverversionen von „Light My Fire“ oder Laura Nyros „Save The Country“; letztere ist möglicherweise die definitive Version des Songs überhaupt. Auch die „Hair“-Hits „Let The Sun Shine In“ und „I Got Life“ sind weit mehr als eine Konzession an die Mode der Zeit, sondern sinnvolle und wesentliche Bestandteile eines außerordentlich vielseitigen Pop-Meisterwerkes. (1968/2025)