Hanna Shybayeva

Studio Konzert

Weitere Werke:  Werke von Couperin, Scarlatti, Chopin, Debussy, Gershwin & Kapustin
Label/AN:  Neuklang, 4151NLP
Format:  LP 180g

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Rezension

Diese Aufnahme läutet ein neues Kapitel in der Reihe der “Studio Konzerte” ein. Denn die in den Niederlanden lebende Weißrussin Hanna Shybayeva ist keine Jazzmusikerin, sondern eine klassische Pianistin von Weltrang mit einer ansehnlichen Diskographie im Rücken. Daß eine solche Musikerin sich zur Produktion einer Liveaufnahme wie dieser (also gänzlich ohne die Möglichkeit anschließender Korrekturen) bereiterklärt, kommt nicht oft vor; das Ergebnis in seiner ganzen puristisch-analogen Pracht hören zu dürfen, darf man schon als Glücksfall werten. Shybayeva stellte zu diesem Anlaß ein außergewöhnliches und sehr kurzweiliges Programm zusammen, vom Barock bis in die Gegenwart reichend, chronologisch konsequent zudem: Sprühende Couperin-Miniaturen machen den Anfang, gefolgt von einer Sonate des eine Generation jüngeren Domenico Scarlatti. Die Wiener Klassik wird ausgelassen, wieder eingesetzt dann in der frühen Romantik mit drei höchst lebendig gestalteten Chopin-Mazurken. Es folgen die impressionistischen Klangfarben Claude Debussys (die Sarabande aus der “Pour le Piano”-Suite). Darauf beweist die Pianistin ihr bemerkenswertes Groove-Gefühl: Ihre Gershwin-Preludes haben sagenhaften Swing; man rechnet jederzeit damit, daß gleich Kontrabass und Schlagzeug einsetzen… Die sechste Sonate des ukrainischen Komponisten Nicolai Kapustin (*1937) bildet das Finale: Kapustin, der in den 1950ern als so etwas wie der ukrainische Gershwin galt, ist dem Jazz ebenfalls sehr nahe: Das kaum bekannte Werk ist eine echte Entdeckung, wobei diese mutmaßliche Schallplatten-Ersteinspielung kaum noch zu verbessern sein dürfte…! – Daß der Klavierklang hier einmal mehr spektakulär natürlich eingefangen wurde, versteht sich ja mittlerweile von selbst. (2016)