Rezension
Das aktuelle Trio des Stuttgarter Pianisten ist mit dem Emil Mangelsdorff-Bassisten Jean-Philippe Wadle und dem auch nicht mehr ganz unbekannten Drummer Dominik Raab schon hochkarätig besetzt. Hier wird es verstärkt durch den amerikanischen Saxophonveteranen Ralph Moore, zu dessen Stationen längere Mitgliedschaften in den Bands von Horace Silver, Roy Haynes, Dizzy Gillespie oder Freddie Hubbard zählen. Daß guter Jazz prinzipiell innovativ sein muß, ist ein schon lange widerlegtes Gerücht – zumal in vielen „traditionellen“ Stilen ja noch längst nicht alles gesagt ist, dafür hat sich das Rad oft viel zu schnell gedreht. Der ob seiner brillanten Technik nicht selten an Oscar Peterson erinnernde Weiss vereint hier klassischen Modern Jazz mit Bop und Post Bop – mit Eleganz, Verve und einer Menge Swing! Wie immer meisterlich und ohne Filter direkt auf Zweispur-Band aufgenommen. (2020)