So wie die Saxophonistin selbst in ihrem Ton Cool Jazz-Minimalismus und Soul-Kraft vereint (also eine Art Quadratur des Kreises schafft), so gelingt auch ihrem Quartett scheinbar spielend das Verschmelzen von Gegensätzen: Eleganz und Flow des Modern Jazz mit Funk- und Rock-Grooves etwa. Vor allem aber ist immer wieder bemerkenswert, wie die eigentlich vertrackten Kompositionen mit ihren Rhythmuswechseln vollkommen selbstverständlich aus sich selbst heraus zu wachsen scheinen – Trompeten-Koryphäe Frederik Köster, der auf Maschmeyers zweitem Album gastierte, konstatierte damals, alles flösse „so raffiniert ineinander, daß sich die Stücke fast von alleine spielen lassen“. Diesen Eindruck gewinnt man auch beim Hören dieses Studio-Konzerts: Junger, innovativer, dabei aber vollkommen organischer Jazz. Und es lohnt sich sehr, sich bei diversen Hördurchgängen mal auf die einzelnen Ensemblemitglieder zu konzentrieren: Gitarrist Nils Pollheide, Keyboarder Philipp Rüttgers (der mit der linken Hand gleichzeitig die Funktion des Bassisten übernimmt) und Drummer Jens Otto sind allesamt außergewöhnliche Charaktermusiker! – In klanglicher Hinsicht läßt auch dieses „direct to 2 track“ aufgenommene „Studio Konzert“ nichts zu wünschen übrig, vor allem die Balance ist absolut vorbildlich. (2015)