Mit dem Trompeter Ryan Carniaux (für Saxophonist Joel Frahm) hat sich der Sound des vielgerühmten „New York Quartet“ des international erfolgreichen Freiburger Jazzpianisten zwangsläufig verändert; das Niveau freilich ist unverändert hoch. Und daß der Amerikaner Carniaux seit einiger Zeit eine Professur für Jazztrompete an der Musikhochschule Freiburg innehat, dürfte die Zusammenarbeit nicht unwesentlich erleichtern. Mit Bassist Calvin Jones und Drummer Karl Latham arbeitet Mössinger ja schon seit vielen Jahren zusammen – das blinde Verständnis dieser Musiker untereinander auch beim Beschreiten komplexer Wege läßt sich auf diesem Livemitschnitt im bekannt intimen Rahmen der Ludwigsburger Bauer-Studios wunderbar nachvollziehen. Stilistisch orientiert sich Mössinger hier vorwiegend am Post Bop: Einflüsse von u.a. Eric Dolphy, Wayne Shorter, dem prä-elektrischen Miles Davis oder Herbie Hancock sind nachweisbar, wobei Mössinger deren Ideen nicht einfach übernimmt, sondern in spannender Weise weiterdenkt und neu miteinander kombiniert. Wenn hier unerwartete Haken geschlagen werden, denen das ganze Ensemble spontan folgt: Das sind große Jazz-Momente! Natürlich überragend aufgenommen; insbesondere der Sound von Mössingers Rhodes-Piano (das er mehrfach alternativ zum Flügel einsetzt) wird Fans des Instruments rundum glücklich machen…! (2016)