Rezension
Jens Düppe, Jahrgang 1974 und in den 90ern etliche Jahre Drummer des Bundesjazzorchesters, muß man eigentlich nicht mehr vorstellen. Längst zählt er zu den besten und begehrtesten Drummern des Kontinents, er arbeitete mit Wolfgang Dauner, Matthias Schriefl, Lee Konitz, Toots Thielemans, Charlie Mariano, Scott Hamilton, Markus Stockhausen und vielen anderen hiesigen und internationalen Jazz-Größen. Sein aktuelles Quartett besteht mit Trompeter Frederik Köster, Pianist Lars Duppler und Christian Ramond nicht nur aus Musikern, die den Jazz des letzten Vierteljahrhunderts nicht unwesentlich mitgeprägt haben, sondern vor allem aus guten Freunden, die seit Jahren immer mal wieder miteinander spielen – man hört es dem Ensemble an. Daß Düppe nicht nur ein genialischer Drummer, sondern auch ein bemerkenswerter Komponist ist, ist auch kein Geheimnis – die sechs Stücke dieses „Studio Konzerts“ stammen konsequenterweise alle von ihm. Die Produktion einer puristischen Analog-LP war für ihn übrigens ein echtes Anliegen; das Ergebnis begeisterte ihn selbst so sehr, daß er dieses Album nicht als „Gastspiel“, sondern als wesentlichen Teil der eigenen Diskographie betrachtet und mit der hier zu hörenden Band in der Folge auf längere Release-Tour ging…! (2019)