Rezension
Zum ersten Mal verließen die Kanadier für Albumaufnahmen die Heimat und betraten die heiligen Hallen der Muscle Shoals-Studios in Alabama. Geographisch gehört ihre Musik da ja ohnedies hin. Das dritte Studiowerk ist aber auch musikalisch ein großer Schritt nach vorne – ohne an Roots-Glaubwürdigkeit zu verlieren, klingen The Dead South hier deutlich differenzierter, subtiler. Und mehr denn je nutzen sie die Klangfarben ihrer ungewöhnlichen Besetzung aus Gitarre, Mandoline, Banjo (so weit, so traditionell) – und Cello. Nicht zuletzt ist da aber das stellare Songwriting: Kaum ein Song, der nicht das Zeug zum Americana-Klassiker hätte. Spätestens ab hier gehört diese Band zu den besten String Bands der Gegenwart – die zudem zeigt, daß diese Art Musik immer noch neu klingen kann und noch lange nicht ins Museum gehört. (2019)