Rezension

Ein Schatz aus dem bislang immer noch kaum ausgewerteten Savoy-Katalog! Von den ersten Takten von Lester Youngs "Tickle Toe" an ist klar: First rate Pepper, und das ist auch kein Wunder, denn wir befinden uns im Jahre 1953, Pepper war gerade von den Down Beat-Lesern zum zweitbesten Altsaxophonisten gewählt worden (auf Platz eins: Charlie Parker, damit kann man leben), sein Stern war am Aufgehen und seine drogenbedingten Zwangspausen lagen alle noch vor ihm. Daß dieses Album kaum bekannt ist, mag am Jazz-untypischen Titel und Artwork liegen, sicherlich auch daran, daß hier Material aus drei Sessions zusammengefasst wurde: Am 4. März 1952 (drei Tracks) mit Hampton Hawes, Joe Mondragon und Larry Bunker; ein Jahr später (29.3., ebenfalls drei Nummern) mit Russ Freeman, Bob Whitlock und Drummer Bobby White; die komplette zweite Seite besteht aus sechs Tracks vom 25. August 1954, wieder mit Bunker am Schlagzeug, Bassist Monty Budwig, Claude Williamson am Klavier und mit Tenorman Jack Monterose einem zusätzlichlichen Bläser. In dieser Ära freilich war solches "Stückwerk" völlig normal, das Album als künstlerisches Statement setzte sich erst ab Mitte der Dekade allmählich durch. An der überragenden Qualität des Repertoires ändert es ohnedies nichts. – Kevin Grey masterte diese bei RTI gefertigte HQ-Neuausgabe. (1956/2025)