Rezension

Im Juni 2020 feierte der Waliser seinen 80. Geburtstag; die Sessions zu diesem, seinem 41. Studio-Album, fanden überwiegend in den vorangegangenen Monaten statt. Man hört der Stimme natürlich das Alter an – aber sie ist immer noch erstaunlich stark, und ihre Ausstrahlung, ihre Autorität überwältigend. Ethan Jones verwendete diesmal unter anderem alte Synthesizer für die Arrangements, und man staunt immer wieder, wie gut das zusammengeht und wie viele Gänsehautmomente dabei entstehen, angefangen von Bernice Johnson Reagons alter Protestsong-Hymne “I Won’t Crumble With You As You Fall”. Es folgen einige verblüffende Songs, sowohl die Repertoireauswahl wie die Umsetzung betreffend: Michel Legrands “The Windmills Of Your Mind”, Cat Stevens’ “Pop Star”, Tony Joe Whites “Ol’ Mother Earth”, Dylans “One More Cup Of Coffee” oder der Waterboys-Klassiker “This Is The Sea”; der jüngste Song ist Michael Kiwanukas “I Won’t Lie”. Am Schluß steht eine ziemlich sagenhafte Fassung von Terry Calliers “Lazarus Man”. Sollte Jones seine Karriere nun beenden, so tut er es mit einem seiner besten und mutigsten Alben, auf dem er sein eigenes Klischee meidet, ohne seine Identität zu leugnen. Groß. (2021)