Rezension
Mit ihrem Debüt „Nayda!“ gelang es der französisch-marokkanischen Band um Leadsängerin Yousra Mansour aus dem Stand, auch ein westliches Publikum zu begeistern. Auch das zweite Album ist eine gloriose Mischung aus verschiedenen musikalischen Traditionen von der Berber-Kultur bis zu Psychedelia, Funk und Hard Rock, die zum Tanzen ebenso anregt wie zum Nachdenken darüber, ob Ausgrenzung und Rassismus vielleicht doch einfach nur sehr dumme Ideen sind. Diese Band steht jedenfalls für das Gegenteil: Für Offenheit und Austausch. Einen ganz leichten Stand hat sie dabei auch in der Heimat nicht: Da gibt es nämlich auch noch eine Menge Menschen, die von einer weiblich geführten Band (vorsichtig formuliert) irritiert sind. Wobei noch anzuführen ist, daß Mansour eben nicht nur Sängerin ist, sondern mit ihrem speziell für sie angefertigten, doppelhalsigen (zwei Typen arabischer Lauten in elektrifizierter Form vereinenden) Instrument auch noch die Position der Leadgitarristin einimmt. Und sie ist verdammt gut. (2024)