Rezension
Der Sibelius-Zyklus, den der erst in seinen mittleren Dreißigern stehende Lorin Maazel in den 1960ern für Decca aufnahm, zählt noch heute zu den besten und kann mit John Barbirollis legendärer EMI-Gesamtaufnahme durchaus konkurrieren. Neben der vierten und siebten Symphonie zählt die erste, aufgenommen im Wiener Sofiensaal im September 1963, zu den Höhepunkten. Maazels Transparenz der eigentlich sehr dichten Partitur (man hört sehr gut, wie stark der Finne hier noch von seinem Vorbild Tschaikowsky beeinflußt war!) ist immer wieder stupend, die Klangfarben der Wiener (nicht nur die legendären Streicher begeistern, die Blechbläser sind schlicht überragend!) sind betörend bis überwältigend. Die Aufnahme unter Leitung von Produzentenlegende John Culshaw zählt zudem sicherlich zu den besten, die je an jenem Ort entstanden, und wer ein besonderes Fach für die klanglich besten Orchesteraufnahmen hat, kann sich mit dieser spektakulären Neuausgabe eine neue Rangfolge überlegen (hatte ich die Pauken schon erwähnt?) … (1964/2025)






