Als Robin Ticciati 2009 den Posten des Chefdirigenten des Scottish Chamber Orchestra antrat, war er gerade 26 Jahre alt. Seitdem reißen die Lobeshymnen und die „rave reviews“ (etwa für seine Berlioz- und Schumann-Einspielungen) nicht ab; der junge Brite zählt zu den bemerkenswertesten neuen Talenten am Pult. Überragend auch die Aufnahme dreier Haydn-Symphonien (31, 70 und 101), von denen nun zumindest die letzte auch auf Vinyl vorliegt. Selten konnte man so gut hören, wo Beethoven sein Handwerk erlernte: Da ist von Anfang an eine Dringlichkeit spürbar, die dem Klischee von „Papa Haydn“ deutlich widerspricht – es ist der Geist der Aufklärung, der durch diese Musik weht. Das Spiel des SCO ist dabei so detailliert ausgearbeitet wie spontan: Spannender läßt sich das kaum gestalten. Und der hervorragende Klang des 45 UPM-Umschnittes tut ein übriges… (2015)