Es braucht nicht immer die ganz großen Namen, um Herausragendes zu leisten – diese Neuaufnahme der dritten Symphonie von Camille Saint-Saëns, ob ihrer Orgel-Bässe seit jeher ein Favorit audiophiler Hörer und Labels, bestätigt diese These wieder sehr eindrucksvoll. Was Michael Stern an Detailreichtum und Spannung aus dem seit 2004 von ihm geleiteten Kansas City herausholt, nötigt schon einigen Respekt ab – verstecken muß sich das hinter gar nichts. Und die Organistin Jan Kraybill hat unter Orgel-Aficionados ohnedies einen sehr guten Namen. Vor allem ist sie mit dem riesigen Instrument der Helzberg Hall in Kansas Citys „Kauffman Center Of The Performing Arts“ bestens vertraut; mit über fünfeinhalb Tausend Pfeifen immerhin eines der größten und komplexesten Instrumente des Landes. Und die darf natürlich hier die Hauptrolle spielen (wobei anzumerken ist, daß die Balance zwischen Orgel und Orchester dennoch perfekt austariert ist)! Professor Keith O. Johnson verzichtete selbstredend auf jedwede Form dynamischer Beschneidung – Hörer mit Kleinlautsprechern sei daher abgeraten, denn außer Membranflattern ist da in den Extrem-Passagen vermutlich wenig zu hören. Ansonsten gilt: Ground-shaking! (2015)