Rezension
Diesmal setzt Giovanni Antonini keine Fremdkompositionen in bezug zum Haydnschen Werk. Ein Motto gibt es dennoch – es lautet schlicht „Frankreich“, nein, konkret „Paris“. Denn die weltoffene Metropole war eines der wichtigsten musikalischen Zentren Europas und hatte ein offenes Ohr in Richtung Wien. Die Hauptwerke sind natürlich die erste und die letzte der „Pariser Symphonien“ (82-87), die der Comte d’Ogny, Großmeister der „Loge Olympique“, die in der Hauptstadt eine eigene Konzertreihe veranstaltete, in Auftrag gegeben hatte. Die Nr. 24 wiederum ist die erste der Haydnschen Symphonien, die nachweislich in Paris aufgeführt wurde; die frühe Nr. 2 (sie dauert keine zehn Minuten) ist die erste, die in Frankreich im Druck erschien. Daß Antoninis Haydn mit den alten Klischees gründlich aufräumt und statt steifer Kragen hier der helle, strahlende Geist der Aufklärung regiert, sollte sich inzwischen herumgesprochen haben – und so sind auch diese vier (gerade die so gerne unterschätzten frühen!) Symphonien von mitreißender, leuchtender Kraft! – Die abermals herrlich gestaltete Vinylversion ist wie immer limitiert! (2024)