Rezension
Erfreulich: Die unlängst mit den Symphonien 3-5 begonnene Vinyl-Edition des Barenboim-Beethoven-Zyklus' aus dem Jahre 1999 geht bereits in die zweite Runde, was dann wohl auch bedeutet, daß alle Teile geplant sind. Auch hier gilt: Barenboims Werkauffassung ist nicht revolutionär, sondern folgt der klassisch-romantischen Werkauffassung eines Wilhelm Furtwängler. Dieser Beethoven strahlt durch Reife, ist durchdacht. Wobei es sich durchaus um eigene Gedanken handelt, was sich etwa in einem sehr langsam genommenen zweiten Satz der "Siebten" manifestiert, in dem vor allem die Streicher der Staatskapelle mit einem warmen Licht leuchten. Und auch die "Neunte" profitiert nicht nur von einem exzellenten Solistenquartett (Soile Isokoski, Rosemarie Lang, Robert Gambill, Rene Pape), sondern auch von einer sehr gut konzipierten (und dabei doch sehr kontrastreichen!) dramaturgischen Gestaltung! (2025, rec. 1999)