Rezension
Danielssons Nähe zur klassischen Musik ist eigentlich kein Geheimnis und insbesondere auf seinen Alben mit dem “Liberetto”-Ensemble durchaus spürbar. Diese Band ist auch diesmal zugegen: Pianist Grégory Privat, Gitarrist John Parricelli, Magnus Öström am Schlagzeug. Trompeter Arve Henriksen ist immerhin auf zwei Stücken dabei, auf zwei weiteren Paolo Fresu. Doch ist der Charakter der Musik diesmal kein kammermusikalischer – diesmal gibt es großes Kino: Danielsson schrieb diese Stücke für Jazz-Band und Orchester. Von den Musikern der von Peter Nordahl dirigierten Göteborger Symphoniker kennt Danielsson viele persönlich, sie studierten einst gemeinsam mit ihm am Konservatorium der südschwedischen Metropole – das machte die Aufnahmesessions besonders angenehm. Danielsson ist kein Avantgardist, Klangschönheit ist ihm stets oberstes Ziel (verbunden damit ist allerdings der Anspruch, daß die Musik für die Ausführenden wie für die Hörer dabei interessant sein muß) – insofern erstaunt es nicht, daß man beim Hören dieses Albums oft an ältere Meister denkt: Die Klangfarben Ravels sind gegenwärtig, auch die Ästhetik der großen italienischen Filmmusik-Schule (Morricone, Rota). Aber natürlich ist da auch ganz viel Danielsson in diesen Stücken… (2023)