Als Carole King mit „Tapestry“ eines der besten Singer/Songwriter-Alben der Dekade ablieferte, hatte sie schon eine bemerkenswerte Karriere als Produzentin und Hit-Komponistin für andere hinter sich. Die in diesen Bereichen gewonnenen Erfahrungen kamen ihr bei ihren eigenen Arbeiten zugute: Insbesondere dieses, ihr zweites, Album ist schlicht perfekt; oder, wie der Amerikaner sagt: Flawless. Schon die Eröffnung „I Feel The Earth Move“ ist ein Instant-Hit, locker neben die besten Goffin/King-Arbeiten der 60er zu stellen; was folgt, bleibt auf diesem Niveau. James Taylor, der sie zu ihrer Solokarriere ermutigt hatte, spielt Gitarre, ansonsten ist die Band aus Spitzen-Studio-Cracks wie Russ Kunkel und Danny Kootch zusammengestellt – King kannte sie ja alle. Viel besser wurde das Genre nicht mehr – erfolgreicher auch nicht: Unglaubliche sechs Jahre blieb „Tapestry“ in den Charts! – Die Idee des Produzenten Lou Adler, der Hörer des Albums möge sich im selben Raum wie die Künstlerin wähnen, wird auf der bemerkenswert natürlich klingenden MFSL-Ausgabe ausgezeichnet realisiert… (1971/2014, Pressung aktuell)