Es ging, Gott sei Dank, nicht um eine „Modernisierung“. Dem 72jäjrige Songwriter und sein Produzent Paul Samwell-Smith (fünf Jahre älter, hatte er damals auch das Original-Album betreut) ging es darum, mit veränderten Arrangements (die aber durchaus auch von 1970 stammen könnten) und einem halben Jahrhundert Lebenserfahrung mehr die Songs des Klassikers aus anderen Perspektiven zu betrachten. Manchmal ist das sogar richtig amüsant, etwa in „Wild World“. Aber zu manchen Songs paßt die Altersmelancholie eigentlich nicht. Und traf der junge Sänger damals den Ton des Vaters in „Father And Son“ doch erstaunlich gut, so ist der des Sohnes in der 2020er Fassung kaum glaubwürdig. Und die Chance, den ganzen Song umzudrehen und den karrieregeilen Filius mit dem Althippie-Papa ins Gericht gehen zu lassen, hat er leider auch vertan, das hätte immerhin witzig sein können. Ein Totalausfall ist das Album mitnichten, einige schöne Ideen hatten Stevens und Samwell-Smith durchaus. Empfehlen kann man’s aber nur echten Fans. (2020)