Rezension

Die Solo-Diskographie des Gitarristen wird seinem immensen Talent nur in Teilen gerecht. Umso erfreulicher war anno 2001 dieses Album, das zu seinen besten und definitiv essentiellen zählt. Upchurch breitet darauf nicht nur sein ganzes Stilspektrum von Blues über R’n’B, Soul und Latin bis Jazz aus, sondern findet auch die ideale Balance zwischen Virtuosität und jener sanften Eleganz, für die er berühmt ist. Seine große Phrasierungskunst leuchtet in „Manhattan“, Natalie Coles „La Costa“ spielt er als Flamenco; ganz zu den Wurzeln kommt der ehemalige Hausgitarrist von Chess Records in einer überragenden Solo-Version des „St. Louis Blues“ ohne das begleitende Quartett aus Pianist David Arney, Bassist Kevin Axt, Drummer Vince Wilburn jr. und Perkussionist Mike Smith. Grandios freilich auch die Interpretationen von „Misty“, „Take Five“, „Girl Talk“ oder Steely Dans „Jack Of Speed“! Mit „She’s Alright“ und dem Ray Charles gewidmeten Titeltrack sind auch zwei exquisite Eigenkompositionen Teil des vielseitigen Programms. – Erstmals auf Vinyl! (2001/2023)